Julia Wroblewski vom Lausitzer Heidehof begleitet uns durch den Koselbruch und das Zeißholz bis Weißig. Heut ist ein kürzerer Ritt dran - um ein Uhr Mittag genießen wir schon die Gastfreundschaft
der Familie Winkler in Zschornau - gleich neben dem Segelflugplatz: Kaffee, Pferdeplauderei, und die Wäsche wird uns gewaschen und gebügelt.
Übrigens - von Zschornau ist die Stadt Kamenz in Sichtweite - hier ist Gotthold Ephraim Lessing geboren.
Montag 2. Mai - von Kamenz nach Göda
Rainer fährt später in die Arbeit um uns noch ein großes Frühstück zu machen.
Roland Dantz, der Oberbürgermeister von Kamenz kommt vorbei, wünscht uns alles Gute, gibt uns das Kamenzer Heimatbuch mit und beneidet uns: Der Bürgermeister ist selbst Reiter.
Am Weg treffen wir einen Mann, der am Osterritt teilgenommen hat - Gelegenheit für ein gemeinsames Halleluja
Die Pferde gehen einen guten Schritt voran - vorbei am Pilgerquartier Crostwitz, dann durch eine Kirschbaumallee, Richtung Bautzen, zur Reitanlage Lindenhöhe in Göda/Oberförstchen.
Dienstag 3. Mai - Sohland an der Spree
Heit schneibts.
Kaffee von Frau Busch und dann ab.
An Gaußig vorbei, dann kreuz und quer durchs Land.
Wir schauen aus wie die Schneemandln, als wir bei Rita Schmids Lucky Horse Ranch in Sohland an der Spree ankommen.
Wir sind froh im Trockenen zu sitzen und lernen gleich den Schlossbesitzer von gegenüber kennen, einen Bayern, der seine Pferde bei Rita eingestellt hat.
Wenn Sie wissen wollen, wie es einem der kaiserlichen Distanzreiter im Jahr 1892 in dieser Gegend ergangen ist - hier haben wir eine kleine Kostprobe.
Mittwoch 4. Mai - Nationalpark Böhmische Schweiz/Ceské Svýcarsko
Überall liegt noch Schnee. Rita begleitet uns über die Grüne Grenze, an Šluknov vorbei.
Weiter gehts über Wiesenwege und weil uns ein Schneeschauer einholt, jausnen wir derweil.
Im steilen Sandsteingeröll lassen wir die Pferde voraussteigen. Weiter über Doubice nach Rybništé zur JV-Ranch von Jana Vanžurová. Ein Super-Quartier.
Donnerstag 5. Mai - Maxov bei Sloup v Cechách
Weiter gehts Richtung Nový Bor. Von etwa 200 m Seehöhe bei Bautzen sind wir jetzt schon auf rund 500 m angelangt. Die umgebenden Berge der Böhmischen Schweiz erreichen knapp 800 m.
SMS um 16.51 h: Die Wege hier sind super. Alles bestens, sind grad auf einem Friesengestüt.
SMS um 17.11 h:
Fleischsuppe, Schnaps und Bier
alles super hier
Miroslav Pazourek reitet die Pferde maximal drei vis vier Tage am Platz ein, dann ab in den Wald.
Hier gibts mehr zur beeindruckenden Felsenkirche Sloup.
Freitag 6. Mai - Bohatice
Kurzer Reittag. Überall blüht der Flieder.
Sind auf der Nordranch bei Anna Folaufova in Bohatice, nordöstlich von Zákupy.
Gewaltige Anlage, fünf bis sechs Hektar große Koppeln.
Samstag 7. Mai - südlich von Mnichovo Hradište
Durch das Hügelland der Pahorkatina (das heißt nicht nur hier so),über einen aufgelassenen Militärflugplatz, nach Mnichovo Hradište
Quartier finden wir auf der Farma PCT Ptyrov - und auch Hilfe beim Übermitteln der Fotos - drum sehen sie jetzt auch wieder, was sich getan hat in den letzten Tagen.
Sonntag 8. Mai - Loucén
Die Jizera entlang bis hängende Bäume uns den Weg versperren. Querfeldein über die E65 Richtung Loucén, wo uns schon Simone und Barbara erwarten.
Der JK Loucén von Pavel Nemec ist eine wunderschöne Anlage mitten im Wald. Übrigens - JK heißt Jezdezky Klub - ungefähr soviel wie Reitverein
Obwohl die Stallbesitzer nur tschechisch sprechen und wir nur deutsch, wars ein lustiger Abend - voll Vertrauen.
Montag 9. Mai - Podebrady
Ab Richtung Nymburg.
Von Nymburg die Laabe (im Unterlauf Elbe) aufwärts bis Podebrady, zu Robert Kopecky, Springreiter, vom JK Podebrady.
Podebrady hat schon etliche Mal europäische Geschichte geschrieben: Der Regisseur Milos Forman ist hier zur Schule gegangen - mit Vaclav Havel. Und Georg von Podiebrad oder Jiri z Podebrad war böhmischer König
- von 1458 bis 1471. Er hatte während der Hussitenkriege eine Idee zur europäischen Einigung, die sich locker messen kann mit der heutigen EU.
Dienstag 10. Mai - Miskovice
Am Ufer der Laabe unter Linden aufwärts. Immer tiefer hängende Äste zwingen uns zum Absteigen. Weiter gehts querfeldein auf der Suche nach nicht mehr vorhandenen Feldwegen. Herzliche Aufnahme finden wir in Miskovice, 4,5 km westlich von Kutna Hora - bei Ing. Ivana Hudcova. Hier mehr über ihren Verein für Hippotherapie Díte a Kun (Kind und Pferd).
In Miskovice ist übrigens David Baum geboren - der Vater des österreichischen Zukunftsforschers und Präsidentschaftskandidaten Robert Jungk.
Und die nahe Stadt Kutna Hora (Kuttenberg) rang etliche hundert Jahre mit Prag um die Vorherrschaft. Ergebnis bekannt. Aber heut ist auch Kutna Hora Weltkulturerbe.
Nach einer Nacht in den Gartenhäuschen auf die Koppel. Milan verwöhnt uns zum Frühstück mit Frankfurter Würsteln und Apfelstrudel
Mittwoch 11. Mai - Zbraslavice/Stipoklasy
Ein kurzer Reittag - und ein entspannender: Zwischenstopp beim Badesee für die Pferde.
Netter Empfang in Stipoklasy - Pavel Slavik von der Ranc Lipa hat lang in Österreich gearbeitet. Quartier finden wir im "U stareho rybnika", Abendessen im Hotel Hubert.
Donnerstag 12. Mai - Lipnicka bei Svetla
Etliche Ortschaften wirken beim Durchreiten menschenleer - ein Gefühl wie im Wilden Westen (oder einem Film davon).
Ein kurzes Stück durch den Wald, einen Bach entlang, weglos. In Svetla holt uns Lida an der Bushaltestelle mit dem Pferd ab. Ihr Reitstall ist in Lipnicka, im Süden des Ortes.
Ein netter Abend - das tschechische Wörterbuch sorgt für gute Unterhaltung und das ganze Lokal beteiligt sich indirekt.
Freitag 13. Mai - Petrovice
Heute reiten wir wieder auf schönen Wegen - zum Beispiel vorbei an der Burg Lipnice.
Babs stellt fest, dass das viele Activity-Spielen gut für die Verständigung ist.
Im Wald treffen wir auf einen Holzrücker mit Pferd.
Netter Empfang in Petrovice bei Ing. Martin Capek.
Samstag 14. Mai - Rytirsko
Kurze Etappe bis Rytirsko - da Babs und Simone abgeholt werden.
Hier bei der Pension gibts ein 1 Tag altes Haflingerfohlen.
Sonntag 15. Mai - Studenec/Sokoli
Beim Wegreiten regnet es noch, hört aber bald auf. Die Jihlava flussabwärts, einmal über eine Brücke mit dünnen Holzpfosten
über den Fluss, dann NICHT über eine Hängebrücke, dann recht fordernd durch enge Stellen - rechts der Felsen, links der steile Hang zum Fluss.
Am gegenüberliegenden Ufer richten sich einige Leute schon die Kamera. Unser Quartier finden wir in Studenec/Sokoli - wie schon vor fünfzehn Jahren die Wanderreiter auf der Route Berlin-Wien.
Montag 16. Mai - Moravske Budejovice/Lažinky
Über Krahulov-Cechovice-Babice. Schlagen eine spontane Einladung zur Einkehr und
möglichen Übernachtung aus und beschränken uns auf eine kurze Plauderei. Rast bei einer
Mühle - wird gerade renoviert.
Eines der Baufahrzeuge hat sich versenkt. In Moravske
Budejovice weist uns ein Passant den kürzesten weg nach Lazinky. Netter Empfang mit
Abendessen
Dienstag 17. Mai - Rasttag in Moravske Budejovice
Sam hat Probleme mit einem Bein, hat sich was gezerrt.
Wir dürfen weiter auf der Appaloosa Ranc Lažinky von Vladimira und Jozef Zikmund bleiben und uns erholen.
Und wir schauen uns Moravske Budejovice an: Lenka vom Grafikstudio Moravske Budejovice hat uns etliche Fotos heraus gesucht, die den Ort zeigen, ziemlich genau zu der Zeit in der die Kaiserlichen und Königlichen Distanzreiter hier durch gejagt sind. Mehr davon im Archiv.
Mittwoch 18. Mai - Richtung Retz
Zwanzig Kilometer reiten wir noch Richtung Retz, dann holt uns Helena Ecke vom Reiterhof und Lippizzanergestüt "Schwarze Föhre" mit dem Pferdeanhänger.
Endstation für heuer.